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Hetty Draayer
Hetty Draayer wurde 1917 in Indonesien geboren. Von ihrem fünften Lebensjahr an wuchs sie in den Niederlanden auf. Während des zweiten Weltkrieges hielt sie sich wieder in Indonesien auf und geriet dort in japanische Gefangenschaft. Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande ging sie auf die Suche nach ihrem inneren Weg. Sie zählt zu den bedeutenden spirituellen Lehrerinnen des Westens. Sie wirkte in den Niederlanden und in Deutschland, bis sie sich im hohen Alter vollständig zurückzog. Hetty Draayer ist 2011 verstorben.
Während ihrer aktiven Zeit hat sie vier Bücher geschrieben, die überarbeitet in einem einzigen Band abgedruckt vorliegen unter dem Titel: „Finde dich selbst durch Meditation“.
Nach ihrem Rückzug von der direkten Arbeit mit Menschen hat sie noch das Buch: „Das kosmische Auge“ verfasst.
Hetty Draayers „System“ ist schwer einzuordnen. Gut erkennbar ist ihr Bezug zum taoistischen Heil- und Energiesystem, das auch dem Qigong, der Akupunktur und insgesamt der Traditionellen Chinesischen Medizin zugrunde liegt und damit auch dem Tao Yoga, der Mutter der chinesischen Medizin. Aber es sind auch Einflüsse des indischen Yoga sowie des tibetischen und chinesischen Buddhismus erkennbar. Ihr persönlicher Glaubenshintergrund ist das Christentum. Sie fühlte sich Zeit ihres Lebens mit ihrem langjährigen kongenialen Freund Karlfried Graf Dürckheim verbunden. Beide besuchten gegenseitig ihre Seminare.
Hier befindet sich eine Parallele zu unserem Tao Yoga Ansatz. Bei Graf Dürkheim, Hetty Draayer und Tao Yoga geht es allerdings nie nur um die Arbeit am Atem, sondern über das Instrument des Atems zur partiellen und letzlich zur gesamtkörperlichen Wahrnehmungsfähigkeit von Chi, Prana oder des Ätherkörpers. Dadurch wird körperliche Gesundung, seelisches Wachstum und transpersonales Wachstum eingeleitet.
Hetty Draayer entwickelt bevorzugt den Atem vom Becken her und betont die Notwendigkeit der Erdung über die Füße und eben über das Becken. Verstärkte Erdung erreicht Hetty Draayer durch vor allem anfangs schärfer wirkende Formen und Positionen der Energiezentren im Beckenraum und einer speziellen horizontalen Ein- und vertikalen Ausatmung.
Menschen, die ihr Chi noch nicht gut spüren können, werden die Übungen von Hetty Draayer als sehr hilfreich erleben. Gleichwohl sind die direkteren Herangehensweisen Hetty Draayers zur Erdung und zur Erhöhung des Chi-Levels als die in der Regel zu Beginn in unserem Tao-Yoga- Ansatz Praktizierten außerordentlich hilfreich und auch für fortgeschrittene Meditierende ziel- und weiterführend.
In unserem Atemansatz, mit dem wir das Tao Yoga unterlegen, verbinden wir den oberen und unteren Atem- und Chi-Raum und haben die Wahl, differenziert je nach Körper- und Chi-Bewusstsein und Verträglichkeit den Beckenraum und den ganzen Körper ähnlich zu erschließen wie Hetty Draayer. Wir haben aber auch die Möglichkeit, andere Bereiche des Beckens zu nutzen und das Chi linearer, weniger direkt oder kräfig und weniger raumgreifend zu führen. Dabei erarbeiten wir uns automatisch den genauen Mechanismus der Chi-Bildung und lernen ihn differenziert zu nutzen. Beide Ansätze im individuell zuträglichen Tempo zusammenzuführen ist außerordentlich effektiv.
Da die meisten westlichen Menschen durch ihre Erziehung und Schulbildung meist nur die oberen Energiezentren aktivieren, sind die unteren verkümmert, versteinert oder oft blockiert. Ein Ergebnis ist, dass wir Westler in einer nicht wirklich existenten Vorstellungswelt leben. Durch diese Brille von Definitionen und Wertungen, Stess und Aktivismus betrachten wir unsere Mitmenschen. Ruhe und Gelassenheit können wir erfahren, wenn wir aus dieser Überidentifikation herausgehen und im Kontakt mit unserem Chi-Körper die konkrete, überprüfbare Empfindung von Mitte auch im Alltag aufrechterhalten lernen.
Dazu bieten wir 6-Termine-Kurse und 2-Tage-Seminare nach Hetty Draayer an. In die 4-Tage-Seminare Tao Yoga direkte Energiearbeit lassen wir Übungsansätze von Hetty Draayer dezent je nach Bedarf einfließen.